Verkehr:Verein kritisiert Tempo-50-Pläne für mehrere Hauptstraßen

Wie schnell sollten Autos in der Metropole unterwegs sein dürfen? Angesichts von Plänen, Tempo-30-Anordnungen auf einigen Straßen zu kippen, zeichnet sich eine längere Debatte ab.

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Berlin (dpa/bb) - Die Pläne zur Wiedereinführung von Tempo 50 statt 30 auf mehreren Berliner Hauptverkehrsstraßen stoßen beim Verein für lebenswerte Städte, Changing Cities, auf Ablehnung. Auf einem großen Teil der dafür ins Auge gefassten Straßen gebe es keinen Radweg, hieß es in einer Mitteilung vom Samstag. „Wenn hier Tempo 50 erlaubt wird, ist das ein Signal in Richtung Gegeneinander und nicht Miteinander“, hieß es. Auch für Autofahrerinnen und Autofahrer sei es eine „Zumutung“, in dieser Geschwindigkeit etwa neben radfahrenden Kindern zu fahren. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Leitlinie der sogenannten Vision Zero zur Vermeidung von Verkehrsunfällen mit Toten und Schwerverletzten, werde mit den Plänen ignoriert. 

Auf vielen Hauptstraßen in Berlin könnte in Zukunft wieder Tempo 50 statt Tempo 30 erlaubt sein. Weil sich die Luftqualität verbessert hat, müssten die vor Jahren aus Umweltgründen angeordneten Tempo-30-Abschnitte auf 34 Hauptstraßen theoretisch wieder aufgehoben werden, hatte Umwelt- und Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) am Freitag mitgeteilt. Das habe rechtliche Gründe. Allerdings soll das nach ihren Worten nur dort greifen, wo die Verkehrssicherheit es hergibt. Etwa an Schulen, Kitas oder Pflegeeinrichtungen könnte es demnach bei Tempo 30 bleiben. Entschieden werden soll über den neuen sogenannten Luftreinhalteplan nach einer breiten Beteiligung der Öffentlichkeit und von Fachleuten erst im Juni. 

© dpa-infocom, dpa:240203-99-856726/2

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